Wenn das endlich geschafft wäre…

„Wenn ich das erstmal geschafft habe…“

Wer kennt das nicht, so Gedanken: Wenn das Projekt endlich vorbei wäre … wenn diese Prüfung erst mal bestanden wäre …. wenn ich mit dieser Frau / Mann zusammen wäre… usw.

Wenn – dann, wenn – dann.

Und dann ist es soweit, dann ist es geschafft, dann ist die Prüfung bestanden, wofür wir so lange gelernt haben, dann haben wir diese Frau/Mann an unserer Seite, dann sind wir in Rente, dann können wir endlich spazieren gehen für den Rest unserer Tage. Ja und dann?

Komisch, nicht. Ich glaube, das haben wir alle schon mal erlebt: Das Glück hält noch keinen Tag an. Die Sache, von der wir glaubten, dass wir es dann geschafft haben, dass dann das Glück ein Zuhause hat.

Nein komisch. Es fühlt sich nicht so grass an, weil wir sind dann ganz bald wieder in der Zukunft, in Gedanken sind wie: „Und jetzt?“, „Was nun?“

Was machen wir, wenn wir vom Spazieren zurück sind?

Der Hund ist ja irgendwann mal müde.

Ja was ist dann. Können wir eine halbe Stunde ruhig dasitzen und einfach nichts machen? Eine halbe Stunde kann lang sein. Ich rede gar nicht von einer halbe Stunde nichts machen inklusive genießen. Das ist ja fast schon Meditation. Ich meine einfach nur so dasitzen und Ruhe geben für eine halbe Stunde. „Gib Ruhe!“ Eine interessante Formulierung, nicht wahr?

Ruhe: Nichts schlimmer als das.

Oder haben wir die übliche Ausrede, dass wir noch arbeiten müssen. Aber was, und wofür? Bis wann? Wann ist es genug? Ja, wann haben wir genug Geld verdient, oder wann ist die Rente hoch genug, dass wir nicht mehr sagen können, dass wir noch arbeiten müssen. Ist das arbeiten müssen vielleicht oft nur eine Ausrede? Weil wir die Füße nicht still halten können?

Ein junger Mann brachte das mal sehr gut auf den Punkt gebracht. Das war Blaise Pascal, ein französischer Mathematiker, Physiker, Philosoph und noch mehr:

"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, daß sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen".

Der Mann wurde nur 39 Jahre und starb 1662. Was haben die damals nicht alles hinbekommen in ihren kurzen Leben.

Wie haben die das gemacht. Das interessiert mich. Angefangen beim Aufstehen, wann war das? Was haben sie gegessen? Wie haben sie studiert? Wie konnten die Menschen damals so ungeheuer produktiv sein.

Dame auf Bank